Jedes Jahr freue ich mich unbändig auf die letzte Reise im Herbst. Es gilt wie immer den Garten winterfest zu machen. Franz ist von morgens bis abends mit dem Verlegen der Wasserleitung beschäftigt. Ich schneide die Krautigen zurück und – einmal in Fahrt gekommen – packt mich der Ergeiz und ich schaffe es, eine breite Schneise in die wilde Brombeerhecke zu schlagen. Die freie Sicht nach oben zum Haus lässt Kratzer und Schweiß vergessen und entschädigt alle Mühen!
Natürlich muss neben der Arbeit auch noch Zeit zum Wandern bleiben. Wir entdecken neue Sichtachsen im Dreieck von Monte Manico del Lume, Colle del Gallo und Monte Bello. Sehr bequem und mit einer tollen Aussicht gehen wir ein kleines Stück auf dem Fernwanderweg Via del Mare vom Passo della Spinarola fast eben über den Monte Bello in Richtung Ruta.
Ein anderes Mal machen wir bei herrlichstem Wetter eine Ausflugsfahrt nach Genua. Der Monte Fasce lohnt sich wirklich. Ich hätte es nicht gedacht, denn aus der Ferne sieht er mit seinem Wald von Antennen und Sendemasten nicht gerade idyllisch aus. Doch der Blick über die gesamte Küste bis an die französische Grenze im Westen ist überwältigend. Im Osten lassen sich am Horizont die Alpi Apuane mit ihren grauen Spitzen ausmachen. Auf dem Rückweg machen wir noch in Nervi Halt, um endlich die berühmte Passeggiata Anita Garibaldi entlang zu spazieren.
Im Haus freue ich mich über die neue Treppe, die seit dem Sommer alle drei Stockwerke verbindet. Genial, über was man sich so freuen kann 😉
Im Garten erfreut uns die Blütenfülle von zarter Cosmea, von Gaura, Ringelblumen, Gewürztagetes, Fruchtgummiblume. Die weidenblättrige Sonnenblume ist (ungegossen, ungedüngt) so riesig geworden, dass wir uns mittags in ihren Schatten setzen können. Nur leider, auch in Italien gibt es den Buchsbaumzünsler. Ich musste alle drei Buchskugeln bis auf die Erde absägen, zum Teil sieht es so aus, als ob noch etwas lebt. Warten wir’s ab … Von den Rosen, die wir im Frühjahr eingepflanzt hatten, ist nur noch eine übrig geblieben. Die anderen haben es nicht geschafft.
Ich möchte die Kräuter vermehren und nehme ca. 30 Stecklinge von Currykraut, Lavendel, Rosmarin, Santolina und Ysop und stecke sie in Töpfchen, die mit nach Deutschland reisen werden, um dort über den Winter Wurzeln zu bilden.