Passo Anchetta – Zoagli

Eine schattenreiche Wanderung mit herrlichen Ausblicken über alte Maultierpfade hinab ans Meer

Anfahrt: 23 km; in Carasco (Kreisverkehr) rechts auf die SS 225 Richtung Busalla, in Maggi vor dem Umspannwerk links abbiegen, in Camposasco rechts in die Via Villa Oneto. Immer bergauf halten und am Passo dell’Anchetta parken.
Dauer: 2 Stunden 15 Minuten (hin und zurück)
Karte: Carta dei Sentieri – Golfo del Tigullio, Edizioni del Magistero F.I.E.

Von Semorile nach Zoagli

Semorile – Zoagli

Der Weg zum Passo d’Anchetta verband seit alters her die am Meer gelegene Ortschaft Zoagli mit dem Val Fontanabuona. An dem meerseitig gelegenen Hang begünstigte die sonnenbeschienene und vor kalten Winden geschützte Lage die Landwirtschaft. Heute sind die meisten der damals angelegten Terrassen mit Wald bewachsen. Wie uns eine Tafel am Pass informiert, finden sich in dieser Region Reste mediterraner Vegetation wie der Steineichenwald sowie kleine Mischwälder aus Flaumeiche oder Hopfenbuche und Kulturpflanzen wie Haselnuss und Kastanie.


Auch an heißen Tagen ist der größtenteils mit Natursteinen befestigte alte Maultierpfad hinab nach Zoagli angenehm zu wandern, denn er führt durch den schattigen Wald über viele Stufen bergab nach Zoagli. In Semorile kreuzt er ein asphaltiertes Sträßchen. Er führt an der Kirche vorbei und kurz danach am Trinkwasserbrunnen nach rechts weiter bergab. Den kurz darauf folgenden ersten Abzweig  (Wanderweg) ignorieren wir und nehmen erst die zweite Möglichkeit rechts, dort wo nach einigen Metern eine auf Holz gemalte freundliche Dame uns ihre Handtasche mit der Aufschrift „Zoagli“ entgegenhält. Diese Dame ist das erste in einer Reihe von Werken, die ein Künstler zu beiden Seiten des Weges installiert hat. Die Via dei Mulini führt uns unter der Autobahn her weiter nach Zoagli, wo der Strand zu einem Bad im Meer einlädt.
Zurück geht es den selben Weg. Samstags und sonntags könnte man vom Auto aus nach rechts in einigen Minuten zum Restaurant „Il Galletto“ spazieren. Wie und was man dort zu sich nehmen kann, wissen wir nicht, aber man kann dort mit schöner Aussicht über Berge und Meer sitzen (auch wenn die Sicht derzeit durch den höher gewordenen Baumbewuchs teilweise verdeckt ist).

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Über den Passo d’Anchetta führt auch der Wanderweg von Montallegro nach Chiavari.

Sehr schön ist auch der Weg von Semorile über Sexi nach Sant’Ambrogio. Er ist Teilstrecke des „sentiero liguria“, einer 650 km langen Strecke von Luni nach Ventimiglia entlang der Küste. Es ist der Wanderweg, den wir in der obigen Beschreibung ignoriert haben, um statt dessen hinab nach Zoagli zu gelangen. Ohne nennenswerte Höhenunterschiede führt er an der 1629 erbauten Kapelle Santa Maria Maddalena vorbei und bietet herrliche Ausblicke aufs Meer. Einst muss die heutzutage quasi unberührte Gegend um Sexi herum relativ stark besiedelt gewesen sein. An den oberhalb gelegenen und kaum auffindbaren Pfaden, die den dichten und oft fast undurchdringlichen Wald noch heute durchziehen, finden sich etliche alte Fundamente, Mauern und Treppen: Spuren einer vergangenen Zivilisation.