Kategorie Archiv: Garten

Feigenbaum am Weg

Dieser kleine Feigenbaum hat sich unbemerkt auf den Weg gesetzt. Plötzlich war er da, schön und grün. Das Bild links ist im August aufgenommen, das rechte im Oktober. Wie man an dem Baueisen erkennen kann, ist er also in nur zwei Monaten um das doppelte gewachsen. Der will da wachsen, ich finde, er soll bleiben.

kleiner Feigenbaum

kleiner Feigenbaum

Impressionen im Mai 2016

Ein Traum in Rosa – Judasbaum

Wir haben einen Judasbaum an die Terrasse gepflanzt.  Es war nicht so einfach, einen zu bekommen. In Pistoia, wo es kilometerweit nichts anderes als Baumschulen gibt, hat Franz ein junges Bäumchen gefunden.

Der ganze Baum erstrahlt im Frühjahr in einem wunderbaren Farbenmeer. Dass die Blütenbüschel nicht nur an der Krone, sondern auch direkt am Stamm sitzen, ist in Europa eine botanische Besonderheit. Jetzt hoffen wir, dass er mit seinen herzförmigen hellgrünen Blättern einen schönen Sonnenschirm bildet. Im Herbst färben sich die Blätter gelb.

Der Legende nach soll sich Judas an so einem Baum erhängt haben, welcher daraufhin vor Scham errötet ist. Vermutlich aber bedeutet der Name dieses am Mittelmeer heimischen Baumes soviel wie „Baum aus Judäa“.

Judasbaum

Judasbaum (cercis siliquastrum), frisch gepflanzt

März 2016

Juhu, wir haben die ersten Kumquats geerntet. Im letzten Oktober wurde das Bäumchen erst gepflanzt, die kleinen Früchte sind über die Wintermonate gereift und wurden letzte Woche gepflückt. Sie schmecken wie aus dem Laden 😉

Wir wollten unbedingt eine Zitrusart im Garten unseres Ferienhauses haben und haben uns für Kumquat entschieden, da sie etwas Frost vertragen und auch noch abseits der ligurischen Küste gedeihen.

Kumquat aus dem eigenen Garten

Kumquat aus dem eigenen Garten

Movimento slow

Von Glocken und Glöckchen

 

Battiluino Monte Zatta

Wolken am Monte Zatta

Entschleunigt euch und lasst eure Uhr zu Hause! Die braucht man in Battiluino nicht. Denn rundherum werden euch hier die Stunden geschlagen, in Corerallo, Borgonovo und Mezzanego Alto. Zur Sicherheit auch gerne zweimal hintereinander. Mittags um Zwölf also viermal tief und zwölfmal hoch; das Ganze zweimal nacheinander von drei Kirchen. Macht summa summarum 96 Glockenschläge aus der Ferne. Die Glocke von Borgonovo hat den schönsten Ton. Und da gibt es nicht nur ein oder zwei Glocken, sondern sogar ein ganzes Glockenspiel! Sonntags und an kirchlichen Feiertagen erklingt es: jeweils um 10 und um 12 Uhr werden 2-3 Lieder gespielt.

Die Stunde geschlagen hat es auch dem verlassenen Bauerngehöft und einer Kapelle in der Nähe, links am Berg: Zeugnisse aus der Vergangenheit und stehengebliebene Zeit.

Am Abend sitzt du vor dem Haus und siehst die Bache, wie sie ihre Frischlinge säugt. Noch hörst du die Schafe mit ihrem Glöckchen läuten, wie sie auf dem Nachbargrundstück die letzte Mahlzeit des Tages zu sich nehmen und du denkst zurück an die vielen Eidechsen, die Kröten und diese eine Schlange, die du heute im Garten gesehen hast. Denkst zurück an die riesigen Schmetterlinge zwischen den duftenden Blüten, die Gottesanbeterinnen, den Siebenschläfer.

Und es wird Nacht: hier kannst du noch unter einem richtigen Sternenhimmel träumen! Nicht so wie in einer lichtverseuchten Stadt nördlich der Alpen, wo zwischen Neonlampen allenfalls Venus und Großer Wagen leuchten. Sondern unter einer weitgespannten Kuppel liegend, in der unzählige Sterne und Bilder funkeln. Manch ein Laternenlicht am gegenüberliegenden Berghang lässt dich vermuten, es sei ein vom Himmel gefallener Stern.

Bis spät in die Nacht zirpen die Grillen, ihr Rufen umkreist dich wie ein Lichtstrahl seinen Leuchtturm umrundet. Meine Gedanken schweifen ab zum nahen Meer. Nein, was in Battiluino am Boden leuchtet, ist kein elektrischer Scheinwerfer. Ein Meer leuchtender Punkte ist es, die über dem Erdboden schweben und herumirren. Eine Zudecke, als Gegenstück zum Himmel von unzähligen Glühwürmchen über den Erdboden gebreitet. Gute Nacht, träume gut, morgen beginnt ein neuer Tag!

Oktober 2015 – Impressionen

Oktober – jetzt werden Esskastanien, Maroni, gesammelt. Überall in den Wäldern sind Grüppchen unterwegs. Wir natürlich auch. Wir haben sie einfach in Wasser gekocht, so ging die harte Schale ganz leicht ab. Die dünne Schale haben wir mitgegessen. Hmm, lecker.

Am Haus wird gepflanzt und der Garten nimmt Formen an: Feigenbaum, Olivenbaum, das muss sein. Lorbeer als Immergrüner, Granatapfel (ein Versuch, hoffentlich klappt es), Kumquat (die einzige Zitrusart, die etwas Frost verträgt). Als Schattenbaum für den Sitzplatz möchten wir einen Judasbaum, seiner Vorliebe für einen sonnigen und trockenen Standort wegen. Leider war er in der Gärtnerei nicht vorrätig. Den schwarzen Maulbeerbaum haben wir auch nicht bekommen, er scheint in Italien nicht so populär zu sein. In der Provence war er häufig anzutreffen.

Ansonsten haben wir noch Buxbäumchen und typische Kräuter aus dem Mittelmeerraum wie Lavendel, Rosmarin, Thymian, Zistrose umgesiedelt. Auch meine Bougainvillea, die ich vor Jahren im schwedischen Möbelhaus als Stämmchen erstanden hatte und die in der Zwischenzeit mehrmals im Winterquartier fast vergessen wurde und dennoch überlebt hat, durfte mit. Hoffentlich regnet es genug. Franz fährt erst wieder Ende Februar zum Gießen nach Ligurien!

Ans Haus haben wir eine historische Rose gepflanzt: Gloire de Dijon. Die großen cremegelben Blüten sollen angeblich wunderbar duften.

März 2015

 

 

Mediterranen Kräutergarten anlegen

Wie legt man kostengünstig einen Garten an? Man kauft Samentütchen, sät in Pflanzschalen aus, hegt und pflegt die kleinen Pflänzchen bis sie groß genug sind und in den Garten gepflanzt werden können.

In unserem Fall sind das mediterrane Kräuter, die mit Vorliebe sonnig und trocken stehen: leuchtend blau blühender Ysop, Zistrose rosablühend, Bohnenkraut, graulaubiger Wermut und die filigrane gelbblühende Weinraute.

Im zweiten Herbst jetzt also sind die zum Teil schon zu kleinen Sträuchern herangewachsenen Pflanzen nach Italien umgezogen und bekommen hoffentlich über den Winter ausreichend Wasser von oben, damit sie schön anwachsen und im nächsten Sommer als Bienenweide dienen können und das Auge erfreuen.

Für ein neues Beet im nächsten Jahr planen wir Rosmarin, Lavendel, Santoline durch Stecklinge zu vermehren.