Parmaschinken, Parmesankäse, Pasta, Dom und Baptisterium locken uns nach Parma. Auf unserem Weg dorthin lernen wir die Landschaft im Nordwesten unseres Ferienhauses kennen.
Entfernung ohne Abstecher: 117 km (einfache Fahrt). Unsere Rundtour jedoch bringt es auf 300 km.
Wir lieben es, eine Matratze ins Auto zu legen und unterwegs an einem schönen Platz in der Natur zu übernachten. Hier berichten wir, was wir auf unserer zweitägigen Rundfahrt nach Parma gesehen haben. Wer mag, kann sich je nach Interesse und Neigungen aus unserer Tipps eine Tagestour zusammenstellen.
Dies sind die einzelnen Etappen unserer Rundfahrt:
- Bedonia 42 km (60 min): Rast am Badeplatz
- Roccaprebalza 37 km (45 min): Spaziergang 30 Minuten
- Salti del Diavolo 18 km (25 min): Rast an den Salti del Diavolo
- Monte Prinzera 9 km (10 min): Wanderung 60 Minuten
- Parma 38 km (40 min): Stadtrundgang 3 Stunden
- Bardi 61 km (70 min) und Badeplatz 13 km: sehenswertes Ortsbild
- Passo Tomarlo 28 km (40 min): Wanderung 2 Stunden 30 Minuten
- Mezzanego 48 km (70 min)
Badeplatz bei Bedonia
Starten wir also bei unserem Ferienhaus! Wir fahren hinunter nach Borgonovo, nehmen am Schloss Rocca die Straße zum Passo del Bocco und folgen oben angelangt dem Straßenverlauf nach links in Richtung Parma.
Nach 42 Kilometern (= etwa einer Stunde) entdecken wir einen schönen Badeplatz: Hinter Piane di Carniglia, noch vor Bedonia, folgen wir nach rechts dem Abzweig nach Tarsogno/Tornolo, biegen aber nach 500 Metern hinter der Serpentine direkt links auf einen als Privatgelände deklarierten Weg und können dort gut parken. Hier haben einige Felsen dem Fluss Taro den Weg versperrt, und es hat sich ein kleiner See gebildet. Neben dem Kiesstrand betreibt der Besitzer des Geländes eine Imbissbude, und es gibt Toiletten. Das Wasser ist tief genug zum Schwimmen. Die ganz Sportlichen (zu denen wir aber nicht gehören) springen gegenüber von einem Felsen ins kühle Nass.
Spaziergang bei Roccaprebalza
Doch jetzt wollen wir weiter. Wir kehren zurück zu der Stelle, wo wir vorhin von der Straße nach Parma abgebogen sind und setzen, immer den Schildern nach Parma folgend, unseren Weg fort. So gelangen wir nach 27 Kilometern (= etwa einer halben Stunde), noch vor Ghiare, an einen Abzweig. Hier verlassen wir den direkten Weg nach Parma und folgen dem Schild nach Berceto. Nach kurvenreichen 10 Kilometern (= etwa einer Viertelstunde) erreichen wir Roccaprebalza. Hier lockt ein pyramidenförmiger Berg mit einer sehr reichen Vegetation zu einer Kurzwanderung auf den Gipfel. Schwalbenschwänze tänzeln über den Thymianblüten, Insekten schwirren zwischen Kräutern und duftenden Heckenrosen. Wir schauen hinunter auf das wunderschöne Dorf (nur ein in scheußlicher Neonfarbe gestrichenes Haus beleidigt unser Auge). Unterhalb bohrt sich die Autobahn durch den Fels. Hier oben spürt man Frieden pur, auch wenn der alte Schützengraben an anderes erinnert.
Salti del Diavolo bei Cassio
Wir steigen wieder hinab und weiter geht es auf unserem Sträßchen, wo wir am Ortsende von Berceto die SS62 erreichen und scharf links in Richtung Parma abbiegen. Von Roccaprebalza aus gerechnet nach 18 Kilometern (= etwa 25 Minuten) gelangen wir hinter der kleinen Ortschaft Cassio an eine Rechtskurve. Tische und Bänke unter schattenspendenden Kiefern laden zum Picknicken ein; unterhalb der Straße spendet eine Quelle Trinkwasser. Wir spazieren hundert Meter auf der Straße zurück, biegen links auf den Wanderweg und spähen ins Tal hinunter: eine Reihe von Haifischzähnen hat sich durch den Erdboden nach oben gebissen. Nein, kein Haifisch war es, sondern es war der Teufel, der hier zwischen Cassio und Chiastre seine Fußabdrücke hinterließ – so jedenfalls erklärt die Legende die Entstehung dieser „Salti del Diavolo“.
Auf den Monte Prinzera
Jetzt führt die Straße fast 9 Kilometer (= etwa 10 Minuten) weit über einen aussichtsreichen Höhenzug. Hinter dem Örtchen Boschi di Bardone fahren wir noch knappe 500 Meter bergab und parken bei einer Rechtskurve. Rechts der Straße beginnt ein botanischer Lehrpfad, den wir zunächst ein Stück weit bergauf gehen, um anschließend den Monte Prinzera zu besteigen. Hier schweift unser Blick bis in die Ebene von Parma. Leider ist der Berg durch Sendeanlagen verschandelt, doch gelbblühendes Currykraut, blaue Kugeldisteln und die prachtvolle Rundumsicht entschädigen uns dafür.
Stadtrundgang Parma
Wir fahren weitere 38 Kilometer (= etwa 40 Minuten) nach Parma: Ungefähr 2 Kilometer hinter Lemignano biegen wir rechts auf die Tangenziale Sud und verlassen diese wieder in der 3. Ausfahrt (Beschilderung: Langhirano / Strada Langhirano). Wir geraten auf einen großen Kreisverkehr, unterqueren die Schnellstraße und biegen nordwärts auf die Strada Langhirano. Nun geht es 1,8 km geradeaus, dabei überqueren wir zwei Kreisverkehre. Beim dritten Kreisverkehr parken wir rechts auf einem großen Parkplatz.
Parma ist nunmehr über 2200 Jahre alt, da wird es für uns Zeit, dort einmal unsere Aufwartung zu machen. Allgemein dürfte die alte Universitätsstadt wegen des Parmesankäses in aller Munde sein, bei Nicht-Vegetariern auch wegen des Parmaschinkens. Einer der weltgrößten Nudelproduzenten ist hier ansässig – und soviel zum Thema Essen. Kunstkenner rühmen die Stadt wegen der Fresken im Dom und des prachtvoll ausgeschmückten Baptisteriums, in dem wir unter anderem den alten König David zusammen mit einigen jungen Musikern entdeckt haben (siehe Foto). Im Palazzo della Pilotta befindet sich die Nationalgalerie, unter anderem mit Werken von Correggio und Canaletto.
Wir wenden uns einige Schritte nach Norden und nehmen die Brücke über den Parma-Fluss. Nun geht es links und eine Weile auf der Viale Rustici entlang. Beim Kreisverkehr wandern wir immer noch geradeaus weiter, die Parma nach wie vor zur linken Hand. Dann geht es in die nächste Straße rechts (Via Domenico Maria Villa) und geradeaus weiter in die Via Pizzi. Dort biegen wir links durch einen Torbogen in den Parco della Cittadella und verlassen diesen am gegenüberliegenden Ende. Geradeaus geht es weiter durch die Via Passo Buole, bis wir an eine T-Kreuzung gelangen. Hier wenden wir uns nach rechts, kreuzen die SS 62 (Ampel oder Unterführung) und biegen links in die Strada XXII Luglio. Später wird diese zur Strada Benedetto Cairoli. Wir stoßen auf Kirche und Kloster San Giovanni Evangelista. Nun links auf die Via Cardinale Ferrari zum Dom (Fresko von Correggio: Mariä Aufnahme in den Himmel) und zum Baptisterium. Das Museo Diocesiano am Domplatz präsentiert unter anderem prachtvolle Mosaiken aus dem Baptisterium. Geradeaus weiter über die Strada di Duomo und Via Pisacano zur Piazza della Pace. Links befindet sich das Teatro di Regio, rechts vor uns der Palazzo Pilotta. Die Torbögen gewähren einen Durchlass; wir laufen hindurch, überqueren anschließend die Parma auf der Ponte Verdi und rasten im Parco Ducale. Den Rückweg zum Auto schlagen wir auf anderen Gassen und Straßen ein. Ein Besuch des botanischen Gartens allerdings ist leider nicht besonders empfehlenswert.
Bardi
Nun haben wir 61 km (= etwa 70 Minuten) Autofahrt vor uns: Wir starten unseren Rückweg südwärts über die Strada Langhirano und biegen wieder rechts ab auf die Tangenziale Sud (Beschilderung: La Spezia). An der übernächsten Ausfahrt (Ausfahrt 12) wechseln wir auf die SR62 Richtung La Spezia. In Fornovo di Taro kommen wir an einen Kreisverkehr, nehmen die erste Straße rechts (Via Solferino, Beschilderung nach Bardi) und wenden uns hinter der Flussbrücke nach links auf die SP28.
Bardi, dessen Ortsname sich von den Langobarden herleitet, geht auf eine Kolonie Hannibals zurück. Wir parken an der Hauptstraße, schlürfen in der Bar einen Cafè und schlendern durch die schönen Gassen dieses geschichtsträchtigen Dorfes zur imposanten Burg.
Wir folgen weiterhin unserer Straße, nehmen im Kreisverkehr die erste Ausfahrt und lassen uns von nun an von den Wegweisern in Richtung Chiavari leiten. Nach 10 Kilometern (= etwa 15 Minuten) passieren wir das Örtchen Gabriellini und überqueren (100 Meter vor Straßenkilometer 71) den Fluss Ceno. Klar, dass wir hinter der Brücke links halten und ein kurzes Bad nehmen.
Wanderung vom Passo Tomarlo auf den Monte Maggiorasca
Wir wollen noch eine Bergtour machen und durch das Val d’Aveto zurück zum Ferienhaus gelangen. Also verlassen wir nach 13 Kilometern die Straße nach Chiavari und biegen rechts ab in Richtung Ponteceno und Anzola. Ein braunes Schild an diesem Abzweig verkündet uns, dass es nun noch 15 Kilometer bis zum Passo Tomarlo seien.
Dort machen wir unseren letzten Halt auf dieser Rundfahrt, um unsere Wanderstiefel anzuziehen und in 75 Minuten auf den Monte Maggiorasca zu steigen. Auf dem Rückweg lassen wir es uns nicht nehmen, auch einen kleinen Abstecher auf den Monte Croce Martincano zu machen. Von beiden Gipfeln aus haben wir eine herrliche Aussicht auf das Val d’Aveto.
Für dieses Mal haben wir genug erlebt. Nach weiteren 48 Kilometern (etwa 70 Minuten) Fahrt über Santo Stefano d’Aveto und Rezzoaglio haben wir unser Ferienhaus in Mezzanego wieder erreicht.