Chiavari

Arkadengänge in ChiavariEntfernung: 13 km
Gegründet als Clavarum (lat. Talschlüssel), führt Chiavari noch heute einen Schlüssel in seinem Wappen. Doch neuere Ausgrabungen brachten eine Totenstadt aus bereits vorrömischer Zeit zutage. Das mittelalterliche Stadtbild von Chiavari mit seinen schönen Plätzen und schattigen Laubengängen („portici neri“ = „schwarze Bogengänge“) ist durch ligurischen Schiefer geprägt. In den malerischen alten Häusern haben sich viele Geschäfte und Restaurants angesiedelt. Die Stadt bietet eine Vielzahl an Kunstschätzen.

Anfahrt
Es gibt sie in Chiavari, die kostenfreien Parkplätze ohne Parkscheibe: Zum Parken bietet sich der Viale Sergio Kasman an (rechts neben dem Fluss – man gelangt automatisch auf diese Straße, wenn man von Carasco kommend nach Chiavari fährt). Noch besser: man biegt bei der nächsten Möglichkeit von der Viale Kasman rechts ab in die Via Gianotto, überquert die Ampel und findet beim Umrunden eines links gelegenen kleinen Parks in der Via Giorgio Canale einen Parkplatz. Und wenn auch hier nichts frei ist: von der Via Giorgio Canale zweigt eine (namenlose) Seitenstraße ab, die zur Viale San Pio X führt, wo es ebenfalls Parkmöglichkeiten gibt.
Die Schilder, welche das Parken zu einer bestimmten Stunde (z.B. giovedi = donnerstags 20.00 bis 21.00 Uhr wegen Reinigungsarbeiten) verbieten, sind durchaus ernst zu nehmen: Straßenreinigung und Polizei fahren gemeinsam durch die Straßen.

Ein Spaziergang durch Chiavari
Wer in der Via Giorgio Canale oder in der Nähe geparkt hat (siehe Skizze), wirft zunächst einen Blick auf den Friedhof (1). Wenn man die im oberen Teil gelegenen Monumente sieht, kann man etwas vom Glanz vergangener Zeiten erahnen. In der Via Entella (auf der Skizze die braune Nr. 5) gibt es mehrere Geschäfte zur Deckung des täglichen Bedarfs (Bäcker, Metzger, Gemüsehändler; zum Teil deutlich günstiger als auf dem Markt).
An der Piazza Garibaldi angelangt, kann man rechts einige Stufen hoch Richtung Botanischer Garten (2) steigen, um einen Blick über die Dächer von Chiavari zu bekommen. Der Besuch des Botanischen Gartens (Eintritt 1 €) lohnt nicht wirklich.
Das Castello (3) erreicht man, wenn man hinter dem Gelände des Botanischen Garten die Salita Sant’Antonio M. Gianelli hinansteigt und sich auf halber Höhe nach links wendet. Am Castello kann man links die Salita Castello hinabwandern, um nun die Altstadtgassen mit ihren Laubengängen (4) zu durchstreifen. In den Straßen um den Palazzo Portici Neri (5) und den Palazzo di Giustizia (6) herum werden freitags die Marktstände aufgebaut. Weiter südlich befinden sich das Rathaus (Piazza N.S. dell’Orto) und das Santuario di Nostra Signora dell’Orto (7), erbaut 1849 bis 1907 aus weißem Marmor in neoklassizistischem Stil nach dem Vorbild des Pantheon in Rom. Der Turm birgt 8 in der Tonart G-dur gestimmte Glocken. In der Kirche befindet sich u.a. der Hochaltar aus dem Jahr 1627. Die dreimanualige Orgel verfügt über 45 Register. Wie wäre es nach dem Stadtbummel mit einem Besuch des Cafè Defilla (8) (Corso Garibaldi 4 – montags geschlossen)?

Skizze Chiavari

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Etwas außerhalb der Stadt, an der SS 1 Richtung Genova, liegt die Kirche Nostra Signora delle Grazie, im Mittelalter eine Etappe des Pilgerwegs nach Rom (Via Aurelia 43, 16043 Chiavari; geöffnet 10.30 – 12.00 Uhr und 15.00 – 17.30 Uhr).

Die Überlieferung besagt, dass ein Schiffskapitän bei einem Schrotthändler in Flandern eine Statue der Gottesmutter erstanden und diese mit auf die Fahrt durch das Mittelmeer mitgenommen habe. Aber hier, bei Chiavari, geriet er in eine anhaltende Flaute. Erst als er die Statue an Land brachte, ließ sich sein Schiff zur Weiterfahrt bewegen. Wie dem auch sei – diese Statue ist mindestens auf das Jahr 1429 datierbar.
Das Gotteshaus befindet sich im Wald an einem Wegstück zwischen Zoagli und Chiavari, wo die Felsen steil ins Meer abfallen. Da die Kirche 185 Meter über der Küste liegt, ist sie vom Meer aus weithin zu sehen. In früheren Zeiten war sie für die Fischer und Seeleute ein wichtiger Orientierungspunkt. Bereits im 12. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle eine Wallfahrtskapelle mit angeschlossenem Hospiz für die Pilger. Teramo Piaggio fertigte im 16. Jahrhundert die sehenswerten Fresken im Inneren der Kirche an.