Abbazia di Borzone und Volto di Cristo megalitico
(über Castagnello nach Zolezzi)
Anfahrt: 7 km, in Borzonasca nach Osten zur Abbazia di Borzone abbiegen. Einige Meter hinter der Abbazia befindet sich der Parkplatz.
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten (von der Abbazia nach Zolezzi und zurück). Wanderschuhe sind nicht nötig.
Karte: Alta Via dei Monti Liguri Nr.3 – Dalla Sella Giassina al Passo del Bocco, Edizioni Multigraphic, Firenze 1:25.000
Diese Wanderung führt in eine uralte Kulturlandschaft, die noch so manches Geheimnis birgt.
Die Abbazia di Borzone ist ein kulturhistorisch wertvolles Gebäude, das aus einer Kirche mit Glockenturm, den Überresten des Klosters und den Gebäuden von Case Araxi besteht. Eine Inschrift auf einem Marmorblock des Turms trägt das Jahr 1244, aber man hat festgestellt, dass der zentrale Teil der Kirche aus der Langobardischen Epoche (8. Jh.) stammt. Wahrscheinlich wurde dieser Teil der Kirche auf einer früheren Konstruktion aus der byzantinischen Epoche aufgebaut. Teilweise wurden im Innern der Kirche die barocken Einrichtungen behutsam entfernt, sodass nunmehr das gotische Mauerwerk sichtbar ist. Die Abtei ist bezaubernd gelegen, in der Mitte eines natürlichen Amphitheaters und hüllt den Besucher in eine friedliche und ruhige Atmosphäre ein. Besonders beeindruckend ist es, an diesem mystischen Ort den Sonnenuntergang zu erleben.
An der Abbazia del Borzone steht noch die letzte von dereinst 3 mächtigen Zypressen mit einem Stammumfang von 325 cm, einer Höhe von 28 Metern und einem geschätzen Alter von 600 Jahren. In den umliegenden Dörfern (Case Bancora, Zolezzi, Gaggi) sieht man ab und zu in Stein gehauene Köpfe, die in alter Zeit die Häuser oder Brunnen vor bösen Geistern schützen sollten. Ein solcher Kopf befindet sich auch in Borzone in der Nähe der Trattoria Peirano, wenngleich nicht mehr an seiner originalen Stelle.
Wandert oder fährt man in nördlicher Richtung bergan, so gelangt man zum Volto di Cristo megalitico, dem „Steinernen Gesicht Christi“ – einem Felsen, der die Form eines menschlichen Gesichts hat. Merkwürdigerweise ist der Volto di Cristo bislang auf keiner Wanderkarte verzeichnet.
Der „Volto megalitico“, im Volksmund „Volto di Cristo“ genannt, wurde erst 1965 beim Bau der Straße nach Zolezzi entdeckt und ist von dieser Straße aus zu sehen. Ob dieses 4 x 7 Meter große steinerne Gesicht natürlichen Ursprungs ist, oder ob es in prähistorischer Zeit oder erst später von den hier ansässigen Mönchen in den Fels gemeißelt wurde, ist bis heute unklar.
Kleine Rundwanderung an der Abbazia del Borzone
Anfahrt: wie oben beschrieben zum Parkplatz an der Abbazia.
Dauer: 90 Minuten (Abbazia – Case Bancora – Castagnello – Abbazia). Es ist eine Abkürzung möglich (Hinweis: „rientro rapido“), welche die Wanderung um 30 Minuten verkürzt (Abbazia – Case Bancora – Arexi – Abbazia). Wanderschuhe vonnöten!
Diese Rundwanderung führt größtenteils durch Wald und ist daher besonders für den Sommer gut geeignet. Wir folgen der Markierung „A9“ vom Parkplatz bergauf am Friedhof vorbei zu einem Asphaltsträßchen. Hier links und nach einigen Metern wieder rechts. Da hier ein Teil des Geländes abgerutscht ist, fällt die Orientierung etwas schwer: der Weg führt quasi geradeaus und auf gleicher Höhe unterhalb eines Hauses entlang. Ansonsten ist die Orientierung nicht schwer, nur an einer Stelle im weiteren Verlauf der Wanderung könnten Zweifel aufkommen: hier führt der Weg „A9“ rechts durch ein Holztörchen.
Immer wieder öffnen sich auf diesem beschatteten Weg Ausblicke auf die Abbazia und die umliegenden Berge. Interessant ist, wie in dieser wasserreichen Gegend mittels Kanälen das Wasser zu den Feldern und Gärten geleitet wird. Dieses Bewässerungssystem wurde seinerzeit von den Benediktinermönchen angelegt.